Wer sind deine Vorbilder? // Gewinnspiel für „Vorbildfrauen“

Lesezeit: 8 Minuten

Vor kurzem ist das Buch „Vorbildfrauen“ der Finanzbloggerin Adina Pfennigsdorf, besser bekannt unter ihrem Blognamen „Lady Invest„, erschienen. Das Buch – für das es heute ein Gewinnspiel gibt – richtet sich hauptsächlich an Leserinnen. Aber auch für Männer kann der eine oder andere gute Impuls dabei sein.

Worum geht es in dem Buch?

Im ersten Teil wird auf sechs typische Hürden eingegangen, die uns davon abhalten, uns um unsere Finanzen zu kümmern:

  1. Angst
  2. Falsche Einstellung
  3. Schlechte oder fehlende Vorbilder
  4. Keine Zeit
  5. Ungünstige Lebenssituation
  6. Kein Vertrauen in Finanzberater

Zu diesen sechs Hürden gibt es im hinteren Teil des Buchs zahlreiche konkrete Anleitungen, wie sie überwunden werden können. Besonders gefallen hat mir die Liste an Tipps, wie du heute bereits in das Thema Finanzen einsteigen kannst, ohne auch nur einen einzigen Euro dafür anfassen zu müssen. Dadurch sinkt die eigene Hemmschwelle enorm. Es gibt überraschend viele Schritte, die sich für Neulinge als Einstieg in das Thema Finanzen eignen, bevor tatsächlich das erste Investment getätigt werden muss.

Vorbildfrauen

Yes you can
Vermeintlich inspirierende Postkarte.

Neben diesen Theorie- und Praxisteilen enthält das Buch zusätzlich die persönlichen Finanzgeschichten und Erfolgstipps von 16 Frauen, die sich die Leser(innen) als Vorbild nehmen können. Die Wege und Startbedingungen der Frauen im Buch sind tatsächlich sehr unterschiedlich:

Die jüngste, Valentina von MinimalFrugal, ist erst 22. Die älteste schon offiziell in Rente. Es sind Angestellte und Selbstständige vertreten. Es gibt Geschichten von Finanzneulingen, die erst vor 1-2 Jahren das Thema für sich entdeckt haben, und alte Hasen, die bereits über Jahrzehnte an Investitionserfahrung verfügen. Auch die genutzten Anlageklassen unterscheiden sich voneinander: Über Aktien, ETFs, P2P-Kredite, Sachwerte und Immobilien ist alles dabei.

Für wen eignet sich das Buch?

Das Buch ist sehr gut geeignet für Menschen, die sich bisher gar nicht mit ihren Finanzen beschäftigt haben. Man lernt hier nichts über die Mechanik des Investierens. Wenn du wissen willst, wie z.B. ein ETF funktioniert oder was sich hinter dem Begriff „Rebalancing“ verbirgt, ist dies das falsche Buch. Stattdessen geht es um die eigene Beziehung zu Geld bzw. das vielbeschworene Money Mindset. Wer nach dem Buch nicht motiviert ist, sich ab jetzt mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen, der ist definitiv ein „schwerer Fall“ 😉

Aus meiner Sicht ist das Buch daher ein ideales Geschenk. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit würdest du diesen Blog hier gar nicht lesen, wenn du noch Probleme hättest, dich für das Thema Finanzen zu begeistern. Aber vielleicht kennst du ja jemandem, dem es noch nicht so geht?

Wer diese Zeilen hier liest, aber trotzdem noch das Gefühl hat, noch nicht richtig „ins Tun“ gekommen zu sein, der findet vielleicht in dem Buch genau den Impuls, den es noch braucht um richtig loszulegen. Bei Denkblockaden zum Thema Finanzen kann ich das Buch nur empfehlen.

Was habe ich damit am Hut?

Nein, meine Buchvorstellung heute ist nicht der erste Schritt zum Aufbau eines Affiliate-Link-Universums – keine Sorge! Tatsächlich habe ich explizit abgelehnt, einen Affiliate-Link zu bekommen, über den ich an den Verkäufen des Buchs partizipiert hätte. Ich möchte meinen Blog bewusst nicht kommerzialisieren.

Darf ich vorstellen? Ich, eine Vorbildfrau?

Ich stelle das Buch heute vor, da ich selbst daran beteiligt war. Mein Weg zu FIRE ist eine der 16 Geschichten der „Vorbildfrauen“ in dem Buch. Ich selbst habe mich nicht als Vorbild gesehen, bevor Adina mich gefragt hat, ob ich nicht bei ihrem Buchprojekt mitmachen möchte. Zuerst war ich aus zwei Gründen etwas skeptisch.

Einerseits bin ich nicht der Typ Finanzblogger, der lauter Tschakka-Mantras und Jeder-kann-es-schaffen-Botschaften verbreitet. Ein „Motivationsbuch“ klang für mich daher wie das letzte, zu dem ich etwas beitragen könnte. Würde meine bisherige Finanzgeschichte tatsächlich für jemanden als Vorbild dienen können?

Andererseits fand ich es zuerst etwas merkwürdig, dass ich gefragt wurde, (unentgeltlich) etwas beizutragen, womit andere dann Geld verdienen. Später habe ich mich über meine Gedanken geärgert! Dina von Lady Invest ist 100% der Finanztyp Hustler. Und das sollte man bewundern, nicht mit Vorbehalten sehen. Sie kann für viele Menschen dieses Finanztyps ein großes Vorbild sein. Auch wenn ihre Sicht nicht immer meiner entspricht (z.B. beim Thema Immobilieninvestments oder im Bereich Selbstständigkeit/Monetarisierung von Finanzinhalten) möchte ich das trotzdem auf jeden Fall unterstützen.

Daher habe ich dann doch „Ja“ gesagt und bin mit meiner Geschichte jetzt als eine der 16 Vorbildfrauen Teil ihres Buchs. Sie war so nett, mir ein Exemplar für eine Verlosung zu schicken. Mehr zum Gewinnspiel am Ende des heutigen Artikels. Ich als Vorbild – immer noch ein merkwürdiger Gedanke! Nach dem Lesen des Buchs und der Geschichten der 15 anderen Vorbildfrauen habe ich mich gefragt: Wer sind eigentlich meine Vorbilder?

Meine Vorbilder

Die Frage finde ich tatsächlich ziemlich schwierig zu beantworten. Ich hatte bisher nur selten und habe auch aktuell keine echten Erfolgsvorbilder. Ein Erfolgsvorbild ist für mich eine Person, die etwas erreicht oder getan hat, das man auch erreichen oder tun möchte. Davon abgrenzen würde ich ein Wertevorbild. Das ist eine Person, deren Charakter man bewundert und nacheifert.

Gerade Wertevorbilder sind einem oft gar nicht richtig bewusst. Die eigene Familie ist für das Entstehen der eigenen Wertevorstellung sicherlich sehr prägend. Doch oft kann man gar nicht genau benennen, welche Charaktereigenschaften man von wem in der Kindheit übernommen hat.

Vorbilder in der Familie

Je mehr ich über das Thema in den letzten Tagen nachgedacht habe, desto mehr ist mir klar geworden, dass ich bisher nur sehr selten Erfolgsvorbilder für bestimmte Aspekte meines Lebens hatte. Ich war auch nie ein besonders großer Fan von irgendwelchen Popstars, so wie das in der Teenie-Zeit ansonsten gang und gäbe ist. Mein Kinderzimmer war nur deswegen mit Postern aus der „Top of the Pops“ Zeitschrift vorgekleistert, weil ich möglichst viel der kindlichen Tapete mit der Hase-Miffy-ist-im-Zoo-Bordüre verdecken wollte. Ich glaube, das ist eine ähnliche Sache wie mit den Vorbildern – ich war hier noch nie besonders begeistert von einer speziellen Person.

Konzert
Erst im Studium habe ich mir das erste Mal ein Konzertticket gekauft. Vorher war ich immer nur dann auf Konzerten, wenn meine Eltern mir das Ticket geschenkt hatten oder ich als Begleitperson für meine kleine Schwester mitgegangen war.

FIRE-Vorbild

In Sachen Finanzen und FIRE ist mein Papa sicherlich ein großes Vorbild für mich. Sein (früher) Renteneintritt war für mich der Anstoß, selbst über FIRE nachzudenken. Was meine berufliche Laufbahn angeht, konnte mir in meiner Familie oder im Bekanntenkreis allerdings niemand so richtig als Vorbild dienen. Mein Papa hat zwar studiert, aber seine Erfahrungen aus dem Diplomstudium vor fast 30 Jahren haben mir damals zu Studienbeginn nicht wirklich weitergeholfen. Seit damals hatte sich schon alleine auf Grund der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen einiges stark verändert.

Berufliche Vorbilder

Meine Entscheidung, nach dem Abitur Physik zu studieren, habe ich daher auch ohne Vorbilder – und mit ordentlich Gegenwind – getroffen. Ich erinnere mich heute noch genau an die Sprechstunde beim Berufsberater des Arbeitsamts, der einen Tag in unsere Schule gekommen war. Nachdem ich ihm von meinem Plan mit dem Physikstudium erzählt hatte, hat er nicht mehr aufgehört davon zu reden, dass ich mir wirklich überlegen sollte, ob ich das nicht doch lieber auf Lehramt studieren sollte?! Das wäre doch für Mädchen die deutlich bessere Option als eine klassische Karriere in der Wissenschaft. Nur einer von vielen Zweiflern damals.

Auch für meine Entscheidung, nach dem Physik-Bachelor mit einem Economics-Master weiterzumachen oder den Berufseinstieg als Unternehmensberaterin gab es in meinem Umfeld keine Vorbilder. Erst in meinem ersten Jahr im Beruf habe ich durch meine damaligen Manager Steffi und Roland das erste Mal das Gefühl gehabt, wirkliche Vorbilder zu haben, an denen ich mich orientieren konnte. Als ich selbst Manager wurde, habe ich immer wieder daran zurück gedacht, was ich mir damals vorgenommen hatte, als Manager genauso wie die beiden zu machen.

Frau in Business-Kleidung
Was Stockphotographen unter „Boss Babe“ verstehen.

Effekt von fehlenden Vorbildern

Auf Grund meines Werdegangs würde ich von mir selbst behaupten, dass ich nicht zwingend ein Vorbild brauche, um meinen Weg zu gehen. Trotzdem habe ich später doch auch gespürt, dass ein Mangel an Vorbildern die Dinge definitiv verkomplizieren kann.

Als Unternehmensberater ist der eigene Karriereweg relativ klar vorgezeichnet. Es gibt eine vordefinierte Karriereleiter, in der man alle 2-3 Jahre die nächste Stufe erklimmen kann. Ganz oben stehen die Partner der Firma, die Kunden akquirieren und Projekte verkaufen müssen. Zusätzlich begleiten und leiten sie mit ihrer jahrelangen Erfahrung Projekte und Teams.

In meiner Firma gab es, als ich eingestiegen bin, nur sehr wenige Frauen auf dieser Karrierestufe (oder auch der Stufe davor). Im Frankfurter Büro war ich durch interne Wechsel und Abgänge schnell eine der „seniorsten“ Frauen – und das mit Mitte Zwanzig.

Weibliche Partner gab es zunächst nur drei in ganz Deutschland. Später ging eine in eine neue Funktion, eine neue kam (die aber inzwischen auch schon wieder gegangen ist), dann ging noch eine zweite zur Konkurrenz (quasi zeitgleich mit meinem eigenen Weggang). Aktuell gibt es nur eine einzige Frau unter den ca. 70 Partnern in Deutschland.

Der Mangel an weiblichen Vorbildern hat mich tatsächlich aber viel weniger gestört, als der Mangel an Vorbildern an sich – egal welchen Geschlechts. Zwar waren viele der Chefs in dieser Firma sehr erfolgreich und hätten daher locker als Erfolgsvorbilder dienen können. Als Wertevorbilder waren sie aber für mich größtenteils ungeeignet. Und ganz voneinander trennen kann ich persönlich diese zwei Arten von Vorbildern nicht. Es kommt mir nicht nur darauf an, was ich erreiche, sondern auch auf welchem Weg.

Ich war mir durch den Mangel an Vorbildern in meiner damaligen Firma unsicher, ob ich die Karriereleiter hier tatsächlich weiter erklimmen wollte. Meine eigenen Werte sind mir sehr wichtig. Ich konnte allerdings nicht abschätzen, ob ich diese im Laufe der Zeit an die Bedingungen des Jobs würde anpassen müssen. Ich kannte niemanden, der meine Werte teilte und erfolgreich war. Gab es hier einen Kausalzusammenhang oder war das einfach nur Zufall? Ich weiß es nicht.

Ich entschied mich auf Grund dieser Unsicherheit zu gehen und einen neuen Job zu suchen. Inzwischen habe ich wiederum in ein anderes Unternehmen gewechselt. Ich habe für mich zwar immer noch nicht das berufliche Vorbild gefunden, nach dem ich damals gesucht habe. Aber inzwischen habe ich mich persönlich weiterentwickelt, sodass ich wieder sicherer geworden bin, dass ich meine persönlichen Ziele auch ohne konkrete Vorbilder in meinem Umfeld erreichen kann. Durch diese Phase meines Lebens habe ich gemerkt, wie wichtig es zu bestimmten Zeitpunkten sein kann, Vorbilder zu kennen.

Ich hoffe, dass ich durch meinen Beitrag zum Buch „Vorbildfrauen“ für die eine oder andere Leserinnen (oder auch Leser) dieses Vorbild sein kann, dass sie gerade braucht. Falls du diese Zeilen liest und dich angesprochen fühlst, zögere nicht, mich auch per eMail (kontakt@dagoberts-nichte.de) oder Direktnachricht auf Instagram oder Facebook zu kontaktieren.

Manchmal hilft schon diese eine Frage, die man im persönlichen Austausch beantwortet bekommt, um mit den eigenen Finanzen ein gutes Stück weiterzukommen. Vielleicht inspirieren dich die anderen 15 Geschichten der Vorbildfrauen im Buch aber auch deutlich mehr als mein Weg zu FIRE.

Kommen wir daher zum…

Gewinnspiel

Ich verlose eine Ausgabe des Buchs „Vorbildfrauen“ von Adina Pfenningsdorf. Wer es gewinnen möchte, muss nur eine Bedingung erfüllen: Folgt Lady Invest entweder auf Instagram oder Facebook.

Wer bei beiden Plattformen nicht angemeldet ist, kann auch Dinas Blog besuchen und stattdessen einen Kommentar hinterlassen. Mir persönlich gefällt zum Beispiel ihr ehrlicher Blick auf die „Lessons learnt“ bei Renditeimmobilien.

Um mitzumachen, kommentiere einfach unter diesem Beitrag, dass du gerne an dem Gewinnspiel teilnehmen möchtest. Wer auf meinem Instagram-Account oder bei Facebook zusätzlich kommentiert hat eine erhöhte Gewinnchance. Dein Kommentar pro Plattform zählt jeweils als zusätzliches Los im Gewinntopf. Ich kontaktiere den Gewinner oder die Gewinnerin per Mail/Nachricht kurz nach Nikolaus, sodass das Buch noch pünktlich zu Weihnachten ankommen kann.

Teilnahmeschluss ist dementsprechend der 6. Dezember 2020. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Porto übernehme natürlich ich.

Wie wichtig sind dir Vorbilder? Hast du eher Wertevorbilder oder Erfolgsvorbilder? Wer sind eine Vorbilder?

14 Replies to “Wer sind deine Vorbilder? // Gewinnspiel für „Vorbildfrauen“”

  1. … also was deine Vorbildqualitäten angeht: Zum Thema Meilensteine hast du mir sehr geholfen! Coast FI war mir vorher völlig unbekannt und bis auf das „prozentuale Näherkommen“ habe ich mir den Weg nicht wirklich schöner gemacht. Das sieht jetzt anders aus. Also dankeschön!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert