Müssen wir alle länger arbeiten? // Überstunden, 42 Stunden Woche und Rente mit 70

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Lesezeit: 7 Minuten

Am Freitag löste unser Bundesfinanzminister Christian Lindner einen kleinen Shitstorm aus. Auf Twitter forderte er „mehr Überstunden, um unseren Wohlstand zu sichern“ . Die Kritik auf Twitter und außerhalb ließ nicht lange auf sich warten. Doch er ist nicht der einzige, der in letzter Zeit Mehrarbeit ins Spiel gebracht hat.

Schweizer Vorbild mit 42 Stunden als Regelarbeitszeit?

Wirtschaftsforscher Michael Hüther empfahl vor kurzem die Einführung der 42 Stunden Woche. Diese optionale und voll bezahlte Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit hätte seiner Meinung nach gleich zwei positive Effekte: Sie wirke dem Fachkräftemangel entgegen und entlaste das Rentensystem.

Unterstützung bekam er aus dem Arbeitgeber-Lager vom Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm. Sein Vorbild sei hier die Schweiz, wo

  • bis zu 42,5h pro Woche Standard
  • 41h für Vollzeitangestellte Durchschnitt
  • 50h die maximal erlaubte wöchentliche Arbeitszeit sind.

Allerdings ist in der Schweiz die Teilzeitquote auch so hoch wie in kaum einem anderen europäischen Land. Die tatsächliche durchschnittliche Arbeitszeit für alle Schweizer Arbeitnehmer ist im europäischen Vergleich eher gering.

Lieber mehr Stunden pro Woche arbeiten als die Rente mit 70?

Die 42h Woche wollen ihre Befürworter als Gegenvorschlag zur Rente mit 70 begriffen wissen. Denn eine optionale Erhöhung der Regelarbeitszeit sei deutlich leichter umzusetzen. Schon letztes Jahr schlug der Wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums vor, das Renteneintrittsalter weiter auf 68 zu erhöhen. Bis 2029 steigt diese Grenze planmäßig auf 67 Jahre. Danach soll aber laut Aussage der aktuellen Bundesregierung Schluss sein mit weiteren Anhebungen.

Ob dieses Versprechen haltbar sein wird?

Experten sind sich einig: Das deutsche Rentensystem ist in seiner aktuellen Ausgestaltung langfristig kaum finanzierbar. Daher schlug der wissenschaftliche Beirat letztes Jahr und dieses Jahr auch die Bundesbank vor, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln.

In vielen europäischen Ländern gilt: Eine höhere Lebenserwartung führt automatisch zu einem höheren Renteneintrittsalter

Mehrere europäische Länder sind dieses Schritt bereits gegangen. Hier steigt das Renteneintrittsalter dynamisch mit der Lebenserwartung:

  • Portugal
  • Griechenland
  • Zypern
  • Italien

In weiteren Ländern ist die dynamische Anpassung des Rentenalters bereits verabschiedet und tritt in den nächsten Jahren in Kraft. Hierzu gehören Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, die Niederlande und das Vereinigte Königreich.

Portugal: Ein Drittel deines Lebens gehört dir

Bereits seit 2014 gibt es in Portugal kein fixes Renteneintrittsalter mehr. 2021 mussten portugiesische Neurentner beispielsweise mindestens 66 Jahre und 6 Monate alt sein, 2022 bereits 66 Jahre und 7 Monate. Die Altersgrenze kann sich jedes Jahr verändern. Zwei Drittel des durchschnittlichen Zuwachses der fernen Lebenserwartung mit 65 in den letzten zwei Jahren vor Renteneintritt werden jeweils auf das Renteneintrittsalter aufgeschlagen.

Beispiel:

Jahrferne Lebenserwartung (mit 65)
201619,950 Jahre
201720,075 Jahre
201820,200 Jahre

Im Beispiel ergeben sich 0,125 Jahre durchschnittlicher jährlicher Zuwachs in den zwei Jahren vor Renteneintritt 2018. Von den 0,125 Jahren Zuwachs (=1/8 Jahr) werden zwei Drittel auf das Renteneintrittsalter aufgeschlagen. Das entspricht genau einem Monat (1/8 x 2/3 = 1/12).

Das Rentenalter kann in Extremfällen allerdings auch wieder sinken. Portugal war von der Corona-Pandemie 2020 / 2021 besonders stark betroffen. Durch die vielen Todesfälle sank die ferne Lebenserwartung zuletzt um 0,35 Jahre. Daher können portugiesische Rentner 2023 bereits drei Monate früher, mit 66 Jahren und 4 Monaten abschlagsfrei in Rente gehen. OECD-Simulationen gehen davon aus, dass das Rentenalter in Portugal auf Grund des eingeführten Mechanismus bis 2064 auf 68 Jahre steigen wird.

Niederlande: Genau 18 Jahre und 95 Tage Rente

Die Niederlande haben 2019 einen anderen Mechanismus verabschiedet. Nachdem das Rentenalter bis 2024 auf 67 Jahre gestiegen ist, greift ab 2025 die Dynamik. Jeder Zuwachs in der fernen Lebenserwartung über 18,26 Jahre wird auf die erforderliche Lebensarbeitszeit bis zur Rente aufgeschlagen. Das heißt im Klartext: Jedes Jahr längere Lebenserwartung nach 2025 bedeutet ein Jahr länger arbeiten.

Dafür gibt es sogar eine Formel:

Anstieg des Renteneintrittsalters =

(ferne Lebenserwartung − 18.26)

(bisheriges Renteneintrittsalter − 65)

Senkungen des Renteneintrittsalters sind gesetzlich ausgeschlossen. Das Renteneintrittsalter kann allerdings pro Jahr um maximal 3 Monate steigen. Das bremst den Effekt etwas. Zudem liegt die ferne Lebenserwartung in den Niederlanden aktuell bereits bei 20 Jahren (also über den angestrebten 18,26 Jahren).

Rechnerisch wird das niederländische Renteneintrittsalter also erst anfangen zu steigen, wenn die ferne Lebenserwartung mit 65 Jahren 20,26 Jahre übersteigt. Jede Erhöhung der Altersgrenze muss mindestens fünf Jahre vorher angekündigt werden. Daher ist jetzt bereits klar, dass bis 2027 keine weiteren Erhöhungen anstehen. Außerdem wurde die Formel seit ihrer Verabschiedung auch noch einmal verändert. Statt des eins-zu-eins-Verhältnisses von höherer Lebenserwartung zu höherer Lebensarbeitszeit wurde doch noch auf ein zwei-Drittel-System wie in Portugal umgeschwenkt.

Für mein Geburtsjahr 1990 sagt der niederländische Rentenrechner übrigens ein Renteneintrittsalter von 69,5 Jahren voraus. Was wird dir vorausgesagt?

Dänemark: Freu dich auf 14,5 Jahre rechnerische Rente

Die dänische Rentendynamik funktioniert ähnlich wie in den Niederlanden ursprünglich geplant – nur mit längeren Vorlaufzeiten. Bereits 15 Jahre vorher werden die jeweiligen Renteneintrittsalter im Parlament verabschiedet. Dabei wird jeweils ein 5-Jahres-Zeitfenster betrachtet, damit nicht jedes Jahr eine neue Diskussion nötig ist. Bereits beschlossen ist der Anstieg des Renteneintrittsalters auf 69 Jahre bis 2035.

Allerdings gönnt einem der dänische Staat nur eine rechnerische Rentenzeit von 14,5 Jahren. Als Ergebnis der Rentenformel sind nur Erhöhungen in Halbjahresschritten (über das derzeitige Rentenalter von 67) möglich. In jedem 5-Jahres-Zeitraum darf das Rentenalter dabei um insgesamt maximal ein Jahr steigen.

Auf Grund dieser Obergrenze liegt die tatsächliche durchschnittliche Rentenbezugsdauer für alle heute lebenden dänischen Arbeitnehmer immer deutlich oberhalb der rechnerisch vorgesehenen 14,5 Jahre. Bis 2050 verringert sich die erwartete Rentendauer laut Simulationen von heute 20,5 Jahren (für Frauen) auf 19,7 Jahre. Bis zukünftige Generationen bei 14,5 Rentenjahren angekommen sind, dauert es also mit dieser Formel noch sehr lange. Trotzdem ist Dänemark durch die eins-zu-eins-Weitergabe jedes Zuwachses in der Lebenserwartung das Land mit dem höchsten prognostizierten Rentenalter für heutige Berufsanfänger. Ein 2020 in den Beruf startender 22-jähriger Däne kann voraussichtlich erst mit 74 in Rente gehen!

Detailinformationen (auf englisch) zum Thema gibt es im interessanten „Pensions at a Glance“ Report der OECD

Finnland: Versicherungsmathematische Generationengerechtigkeit

In Finnland wird ab 2027 ebenfalls ein dynamisches Renteneintrittsalter eingeführt. Zu dem Zeitpunkt wird die Altersgrenze für eine Pension bei 65 Jahren liegen. Allerdings ist dies nur die untere Grenze, ab der es möglich ist, in Rente zu gehen. Empfohlen wird für 2020 bereits ein Zieldatum von 65 Jahren und einem Monat. Dieses höhere Zieldatum ist der Zeitpunkt, ab dem der negative Effekt des 2010 erstmalig relevanten Lebenserwartungskoeffizienten ausgeglichen ist. Die finnische Rentenformel ist etwas komplizierter und berücksichtigt damit bereits heute die Lebenserwartung. Dieser Koeffizient ist ein wenig vergleichbar mit dem 2004 im deutschen Rentensystem eingeführten Nachhaltigkeitsfaktor.

Die monatliche Rentenhöhe für neue Pensionäre hängt im finnischen System durch den Koeffizienten von der Lebenserwartung ab. Es wird dabei rechnerisch sichergestellt, dass der abgezinste Gesamtwert einer Rente von ihrem Beginn bis zum prognostizierten Todeszeitpunkt des Rentners genauso hoch ist wie im Basisjahr 2009.

Oder einfacher ausgedrückt:

Je höher die Lebenserwartung, desto länger muss die Rente gezahlt werden. Der Koeffizient reduziert daher die monatlichen Rentenzahlungen entsprechend. Sonst würde irgendwann das Geld ausgehen, wenn die Rentenhöhe gleich bleibt, aber immer länger gezahlt werden muss.

Der Koeffizient wird für jede Altersgruppe im Alter von 62 Jahren bestimmt. Lebensversicherungen legen die monatliche Rentenhöhe auf ähnlich Art fest.

Bei gleichbleibendem Renteneintrittsalter führt diese Rechenweise dazu, dass finnische Rentner mit immer geringeren monatlichen Zahlungen auskommen müssten. Das Problem wird umschifft, indem das Renteneintrittsalter ab 2027 ebenfalls an die Lebenserwartung gekoppelt ist.

Das Verhältnis von Rentenbezugsdauer und Einzahlperiode (= Dauer des Arbeitslebens) bleibt so dauerhaft konstant. Das 2026er Niveau von „Rentenjahre pro Arbeitsjahre“ wird quasi eingefroren. Steigt die Lebenserwartung um ein Jahr, wird dieses Jahr zwischen länger arbeiten und längere Rente im gleichen Verhältnis aufgeteilt, wie es 2026 sein wird. Grob überschlagen ist das ziemlich nah an der „zwei Drittel Arbeit, ein Drittel Rente“-Aufteilung Portugals.

Was erwartet uns in Deutschland?

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

Ein Blick auf unsere Nachbarländer zeigt aber einen klaren Trend: Etwa zwei Drittel der OECD-Länder (inkl. Deutschland) nutzen heute innerhalb ihres Rentensystems bereits automatische Anpassungsmechanismen. In einigen europäischen Ländern steigt dabei das Rentenalter automatisch mit der Lebenserwartung oder wird dies in Zukunft tun. In manchen Ländern wird die Lebenserwartung bei der Berechnung der Rentenhöhe berücksichtigt. Andere berücksichtigen die Entwicklung des Bruttosozialprodukts, der Inflationsrate oder des Lohnniveaus als Einflussfaktoren im Rentensystem. In Deutschland spielt das Verhältnis zwischen Rentnern und Arbeitnehmern eine Rolle in der Berechnung.

Die Ausgestaltung der Anpassungsmechanismen ist dabei höchst unterschiedlich. Das zeigen schon die vier diskutierten Beispiele von Portugal, Finnland, Dänemark und den Niederlanden, die alle auf der Erhöhung des regulären Rentenalters aufbauen. Und auch die Auswirkungen auf die Zukunftsfähigkeit des Rentensystems sind sehr unterschiedlich. Ein zwei-Drittel-ein-Drittel-Split der gestiegenen Lebenserwartung reicht zum Beispiel nur in der Theorie aus, um ein Rentensystem langfristig finanzierbar zu machen. Abnehmende Geburtenraten oder ein höherer Anteil Frührentner können selbst ein bisher stabil finanziertes System mit automatischer Rentenaltersanpassung aus dem Tritt bringen. Und Länder, deren Rentensystem sowieso schon unterfinanziert ist brauchen definitiv mehr als einen Hebel, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen.

Meine Prognose: Die Rente mit 70 wird frühestens 2025 kommen

Ich bin überzeugt, dass wir uns in Deutschland auf weitere Rentenreformen einstellen müssen. Da die aktuelle Bundesregierung versprochen hat, erst einmal nichts zu verändern, wird es nach der nächsten Bundestagswahl 2025 nur umso dringender, das Thema anzugehen. Ich richte mich gedanklich schon einmal auf die Rente mit 70 ein. Mein Plan, mit 45 Jahren in Rente gehen zu können, wirkt mit diesem Ausblick nur umso attraktiver. Die gesetzliche Rente spielt in meinen Finanzplan dabei keine Rolle.

Was denkst du: Wie lange müssen wir noch arbeiten bis zur Rente? Welches Renteneintrittsalter prognostizierst du dir selbst? Findest du den dänischen eins-zu-eins Mechanismus fair? Hättest du lieber die komplexe mathematische Formel aus Finnland? Welche Art der Rentenanpassung hättest du am liebsten in Deutschland? Was wäre dir lieber: die 42h Woche oder die Rente mit 70?

P.S.: Die Slowakische Republik hatte früher auch einen an die Lebenserwartung gekoppelten Mechanismus zur Erhöhung des Renteneintrittsalters. Allerdings wurde 2019 eine neue absolute Höchstgrenze von 64 Jahren eingeführt, sodass die Dynamik ab 2030 nicht mehr greifen wird. Nur in Luxemburg und Slowenien gehen Rentner noch früher in Rente. Wie lange sich das Land diesen Luxus wohl noch leisten können wird?

5 Replies to “Müssen wir alle länger arbeiten? // Überstunden, 42 Stunden Woche und Rente mit 70”

  1. An unserem Rentensystem wird sich wahrscheinlich erst dann etwas nachhaltig ändern, wenn die zukünftig betroffenen auch selbst in der Regierung sitzen. Davor werden alle erst einmal versuchen, ihre Schäfchen ins Trockene zu bekommen.
    Toll recherchierter Artikel. Das ganze mal in der Relation zu anderen Ländern zu sehen, eröffnet einem interessante Blickwinkel!

  2. Sehr interessant, sehr gut recherchiert, vielen Dank! Die Lage im benachbarten Ausland war mir so detailliert nicht klar. Ich denke mittelfristig werden wir hier in D ebenfalls handeln müssen. Ich beobachte das Geschehen weiterhin interessiert wie Du “von aussen” 🙂

  3. Gut geschriebener Artikel!

    Es ist leider wie immer, wenn jemand seinen Standpunkt vertreten, anstatt besprechen will. Es werden sich die Beispiele herausgesucht, die das Selbstbild fördern. Der Rest an Optionen wird ausgeblendet.

    Wie hier gezeigt, beruft sich der Fordernde auf die Wochenstunden an Arbeit in der Schweiz. Ich lasse hier jetzt mal das Lebensniveau, den Verdienst usw. außer acht. Scheint bei der Forderung der 42 Stundenwoche wohl auch nicht weiter von belang gewesen zu sein.

    Hier setzt mein Punkt an. Wieso wird dann nicht auch mal in eine anderes Nachbarland geschaut, Österreich, in welchen z.B. alle Arbeitnehmer in die Rentenkasse einzahlen? Ich denke, die Antwort kann sich jeder denken…

    Es wäre eine echte Rentenreform, wenn man einfach alle arbeitenden Personen in Deutschland vollumfänglich in eine Rentenkasse einzahlen lassen würde. Natürlich entstehen dadurch mehr Ansprüche, da mehr Leute einzahlen, doch zunächst könnte das System stabilisiert werden. Voerst. Langfristig würde auch diese Massnahme nichts am eigentlichen „Problem“ des Rentensystem lösen. Zu wenige Geburten bzw. neue Einzahlenden und wir leben, fürs System gesehen, zu lange (sehr makaber klingend)

    Letztlich ist damit auch die Forderung der 42 Stundenwoche völliger Blödsinn, will man das Rentensystem stabilisieren, denn mehr jetzt mehr einzahlt, bekommt später mehr ausgezahlt und dieses mehr an Auszahlungen, soll dann wer in der Zukunft erwirtschaften? Etwa die heutigen neugeborenen mit der 45 Stundenwoche in + 20 Jahren???

    Lächerlich geht es wohl kaum noch…

    Einen schönen Tag wünsche ich allen weiterhin

  4. Hallo,
    Ich finde, man sollte den Rentenbeginn an die Einzahlungsjahre koppeln. Wer länger einzahlt, kann früher gehen. Das Problem ist nur, das alle sogenanten Experten und Politiker da wenig Jahre haben. Ausserdem müsste eher heute als morgen eine Rentenobergrenze eingeführt werden. zB 5000 oder 3000 nach Steuern. Wer „zuviel“ verdient hat/eingezahlt hat….hat Pech gehabt. Anders wird es sich nicht finanzieren lassen. Un derjenige hat auch genug Zeit, etwas auf die Seite zu legen/für die Rente anzusparen. Die 40-42h Woche ist auch so ein lala. Heutzutage muss man froh sein, wenn die Leute noch 30-38h arbeiten. Work-life und so halt.
    Das ganze müsste noch mit anderen Reformen gekoppelt werden. Zb Förderdschungel (Bund, Land, Gemeinde, sonstige Stellen fördern die selbe Veranstaltung und keiner sagt wieviel und wer eigentlich). Das dort freiwerdende Geld kann man umschichten in Richtung Rente, aber auch in Bildung (ohne Kunst) und Infrastruktur (Glasfaser/Breitbandinternet, usw)
    Und noch ein Thema. Bei offiziellen 2,6 Millionen (Stand 2021) Arbeitslosen in Deutschland von einer Stundenzeiterhöhung zu reden, respekt. Entweder ist nicht genug Arbeit da, oder die Arbeiter sind zu teuer (Nebenabgaben), oder aber sie wollen nicht arbeiten weil sie auch ohne Arbeit genug Geld bekommen. Vermutlich eine Mischung aus allen 3en. Thema Fachkräftemangel gegen Lebenslanges Lernen. Schon klar, ein 50 Jähriger wird eher kein Programierer werden, aber was ist mit den Jungen?
    Das eben war nur kurz aus der Luft gegriffen. Eine Politikereinfache Rechnung gibt es hier nicht, eher viele Räder die ineinander greifen….
    Schönen Tag wünsche ich Euch

  5. Hier noch einmal ein anderer Ansatz:

    Es gibt einige Berufe in denen man gar nicht einmal bis 67 arbeiten kann, geschweige denn noch länger. Pflegeberufe beispielsweise.
    Und wenn die Pflegenden dann aus gesundheitlichen Gründen früher in Rente gehen müssen dann nur mit horrenden Abschlägen.

    Vollkommen klar ist jetzt schon, dass sich die umlagefinanzierte Rente nicht dauerhaft halten lassen wird.
    Das Problem stellte sich nicht wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe.
    Sehr empfehlenswert ist an dieser Stelle das Buch „Freiheit für Alle“ von Richard David Precht. Das Buch beinhaltet auch einen Vorschlag zur Finanzierung des Ganzen (was ja beim BGE immer das grpße Fragezeichen ist).

    Das Renteneintrittsalter immer mehr anzuheben ist jedenfalls keine Strategie mit Zukunft.

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