Was sind deine Ziele für nächstes Jahr? // Finanzplan 2021

Pläne 2020
Lesezeit: 5 Minuten

Nachdem ich letzte Woche einen Blick zurück auf mein Finanzjahr 2020 geworfen habe, schaue ich jetzt nach vorn auf 2021.

Erkenntnisse aus 2020…

Diesmal war die Planung etwas schwieriger als im Vorjahr. Bei meinen Einnahmen und Ausgaben hatten sich im Laufe des Jahres einige Veränderungen ergeben, sodass ich meinen Ursprungsplan für 2020 nicht „komplett auf Autopilot“ (wie ich es am liebsten hätte) umsetzen konnte. Das ein oder andere Mal musste ich doch eingreifen: Geld vom einen auf ein anderes Konto schieben oder herumrechnen, damit alles passt.

…beeinflussen meinen Plan 2021

Für 2021 habe ich mir daher vorgenommen, bei der monatlichen Sparrate lieber etwas konservativer zu planen. Dafür plane ich 35% meines Sparziels aus einmaligen Sparraten zu erreichen. Das passt auch besser zu meiner neuen Gehaltsstruktur, die einen deutlich höheren variablen Anteil besitzt. Den kann ich aber natürlich noch nicht so genau voraussagen (sonst wäre er ja nicht variabel).

Meine Ziele für 2021

Mein Plan für 2021 ist eine Sparquote von 45% zu erreichen. Diese ist auf Grund eines angenommenen geringfügig geringeren Gehalts (da die variablen Komponenten in 2021 für das Jahr 2020 rückwirkend nur anteilig gezahlt werden) und der Kreditraten für den Autokredit etwas niedriger als 2020. Vom Ausgabenniveau her liegt dieses Ziel aber ziemlich genau auf dem gleichen Level wie 2020. 2022, wenn die variablen Teile meines Gehalts dann vollständig und nicht nur anteilig gezahlt werden, steigt meine Sparquote wieder.

Meine reguläre monatliche Sparrate wird genau 33% meines monatlichen Nettos betragen. Der entsprechende Dauerauftrag ist schon eingerichtet. Das ist natürlich sowohl absolut als auch relativ gesehen ein starker Unterschied zu den vormals 59% monatlicher Sparrate (aus den ersten 9 Monaten 2020). Dafür habe ich 2020 so gut wie keine variablen Gehaltsbestandteile gehabt, sodass es auch nicht mehr viel Potential nach oben gab. Insgesamt kam ich 2020 bei einer Sparrate von 53% heraus.

Passen alle Budgets noch?

Teil meiner alljährlichen Finanzplanung um Neujahr ist auch die Frage, ob ich die geplanten Budgets anpassen möchte. Christoph und ich haben entschieden, dass wir mit dem Betrag, den wir jeden Monat auf unser Gemeinschaftskonto einzahlen, gut auskommen. Hiervon zahlen wir die Miete, Nebenkosten, Essen, gemeinsame Freizeitaktivitäten, Urlaube und neue Möbel. Hier ist also keine Erhöhung geplant. Auch haben wir noch einmal geprüft, ob die Anteile, die wir jeweils einzahlen, noch zu unseren Gehaltsanteilen am gemeinsamen Haushaltsnettoeinkommen passen. Da es hier nicht viel Bewegung gab, passt auch das noch.

Neben der Kategorie „Haushaltskasse“, plane ich jedes Jahr noch die Kategorien „Riester“, „Spenden“ und „Sonstiges“. In letztere Kategorie fallen z.B. Kleidung, Geschenke und sonstiger persönlicher Konsum. Hier habe ich mein 2021er-Budget verglichen mit dem 2020er-Budget etwas erhöht. Denn der reale monatliche Durchschnittswert 2020 lag deutlich über dem veranschlagten monatlichen Budget. Das kann ich allerdings gut auf zwei große Einmalposten im Zusammenhang mit dem Auto zurückführen (Winterreifen und eine Reparatur). Rechne ich diese heraus, lagen meine Ausgaben in dieser Kategorie nur ganz knapp über dem Budget, das ich mir zum Jahreswechsel 2019/2020 selbst gesetzt hatte. Im Prinzip passte das vorherige Budget also einigermaßen. Die kleine Erhöhung gibt mir die Möglichkeit für ein ganz bisschen Lifestyle-Inflation und Puffer für weitere unerwartete (kleine) Einmalposten.

Notgroschen-Update

Da ich jetzt mit meinem Auto eine Möglichkeit hinzugewonnen habe, auf einen Schlag vor einer hohen Rechnung zu stehen, werde ich meine Notgroschen-Strategie etwas anpassen. 2020 hatte ich oft nur einen Puffer von wenigen hundert Euro auf meinem Konto. Denn allein durch Aussetzen der nächsten Sparrate hätte ich bereits einen mittleren vierstelligen Betrag zur Verfügung gehabt, der so gut wie alle Notfälle, die ich mir nur ausdenken konnte, abdeckt. Meine monatliche Sparrate ist zwar 2021 etwas geringer, liegt aber weiterhin deutlich über 1.000 Euro. Das sollte für die allermeisten Notfälle, auch mit einem Auto, absolut reichen.

Denn neben der noch gültigen Garantie habe ich natürlich auch eine Versicherung abgeschlossen, die alle möglichen Schäden am Auto übernimmt. Da das Auto noch recht neu ist, habe ich mich für eine Vollkasko-Versicherung entschieden, sodass auch z.B. selbst verursachte Kratzer beim Einparken abgedeckt sind. Die Selbstbeteiligung habe ich auf 300 Euro gesetzt. Da man nach einem Schaden meist teurere Beiträge zahlen muss, habe ich auch schon berechnet, bis zu welchem Betrag es sich lohnt, Schäden lieber selbst zu bezahlen statt über die Versicherung abzuwickeln. Für mich liegt diese Grenze ungefähr bei 1.000 Euro. Dieser Betrag erscheint mir daher ein sinnvoller Richtwert für meinen neuen Notgroschen.

Da ich aber durch meine hohe Sparrate nicht wirklich Schwierigkeiten haben werde, auch kurzfristig Geld für Notfälle „aufzutreiben“, habe ich mich entschieden, meinen neuen Zielbetrag für den Notgroschen nicht kurzfristig anzusparen. Stattdessen werde ich alle Dividenden, die im Laufe des Jahres in meinem ING Depot eingehen, dort liegen lassen und als Notgroschen betrachten. In den Vorjahren hatte ich diese Dividenden immer in mein anderes Depot verschoben und reinvestiert. So sollte ich gegen Jahresende 2021 zwischen 1.500 und 2.000 Euro Notgroschen besitzen. Ob ich den Notgroschen 2021 dann noch weiter ausbauen werde, werde ich dann zum Jahreswechsel 2021/2022 bewerten.

Abschluss des Depotumbaus

Im neuen Jahr werde ich weiter meinen im Sommer bereits beschriebenen Depotumbau vorantreiben. Die alten Fonds, die ich nicht mehr im Depot haben wollte, sind jetzt alle endlich mal verkauft. Es war bei mir so viel los seit Juni, dass ich bisher nicht dazu gekommen war! Im Gegensatz zu vielen anderen Finanzbloggern finde ich das Investieren eher nervig als spaßig. Jetzt muss ich das durch die Verkäufe generierte Geld als nächstes wieder so wie geplant investieren. Es wird gerade von Verrechnungskonto A über Girokonto B zu Verrechnungskonto C transferiert – und das dauert auf Grund der ganzen Feiertage im Moment leider ewig! Danach wird meine regionale Diversifikation schon sehr nah an meiner Idealvorstellung sein! Es gibt in meinem „alten“ Depot (bei der ING) jetzt nur noch zwei, drei Positionen, über die ich nochmal gründlich nachdenken möchte. Der Rest passt für mich und wird jetzt die nächsten 15 Jahre liegengelassen 🙂

Neue Investitionsziele

Der bald abgeschlossene Depotumbau bedeutet aber auch, dass ich mir spätestens im Frühling Gedanken machen muss, was ich mit den folgenden, zusätzlichen Sparraten machen werde:

  • Immer „reihum“ in die verschiedene Regionen investieren, um das Gleichgewicht in den Anteilen zu erhalten (quasi wie beim Rebalancing)?
  • Die groben Anteile je Region zwar beibehalten, dabei aber einzelne Ländern herauspicken und neu aufnehmen / übergewichten (z.B. China in Asien oder Osteuropäische Länder)?
  • Doch noch in die bisher nicht durch in meinem „G20-BIP-Portfolio“ repräsentierten Regionen (insb. Süd-/Lateinamerika) investieren?
  • BRIC nochmal eine Chance geben? (hier hat sich allerdings nichts verändert für mich)
  • Bestimmte Industrien stärker gewichten? (ich sehe manche „Trendthemen-ETFs“ weiterhin eher skeptisch)
  • Doch noch mehr auf Einzelaktien setzen? (dafür bin ich zu faul, das weiß ich jetzt schon)
  • Weitere Anlageklassen wie Rohstoffe, Anleihen, etc. endlich mal strukturierter verstehen und dann ggf. ins Depot hinzunehmen?

So richtig weiß ich es auch noch nicht, aber eins ist sicher: Mir werden auch 2021 noch nicht die Blog-Themen ausgehen 😉

Machst du auch zum Jahresbeginn einen Finanzplan? Was sind deine Ziele für 2021? Welche Sparrate strebst du an? Welche Finanzthemen stehen bei dir auf der Agenda? Welche Elemente stecken noch in deinem Finanzplan 2021?

7 Replies to “Was sind deine Ziele für nächstes Jahr? // Finanzplan 2021”

  1. „Denn allein durch Aussetzen der nächsten Sparrate hätte ich bereits einen mittleren vierstelligen Betrag zur Verfügung gehabt, der so gut wie alle Notfälle, die ich mir nur ausdenken konnte, abdeckt. Meine monatliche Sparrate ist zwar 2021 etwas geringer, liegt aber weiterhin deutlich über 1.000 Euro. Das sollte für die allermeisten Notfälle, auch mit einem Auto, absolut reichen.“

    Hallo.
    Hat du dich hier mit „mittlerer vierstelliger Betrag“ ggf. verschrieben?
    VG, Stefan

    1. Hallo Stefan,

      ich bin immer schlecht bei diesen Formulierungen mit „dreistellig“, „vierstellig“ etc. Aber daher habe ich extra die Formulierung „deutlich über 1.000€“ noch ergänzt (meine Sparrate für 2021). 2020 habe ich tatsächlich (in den ersten 9 Monaten) mehr als doppelt so viel monatlich gespart wie jetzt mein monatliches 2021-Ziel. Ob du jetzt einen Betrag zwischen 3.000 und 4.000 Euro als „niedrigen vierstelligen Betrag“ oder „mittleren vierstelligen Betrag“ betrachtest, darüber kannst du natürlich gerne anderer Meinung sein. Für mich jedenfalls war das als monatliche Sicherheit/Notgroschen genug für 2020.

      Viele Grüße
      Jenni

  2. meine Ziele sind leider deutlich weniger differenziert als deine. Bisher hatte ich zwar eine Anzahl an Anlagen und auch Sparplänen, es fehlte allerdings das „so soll es in 1 Jahr aussehen“ – also ein Plan.

    Das werde ich jetzt nachholen, der erste Schritt sich eine Übersicht zu verschaffen was man wo hat und wie sich das entwicklen könnte ist getan und hat schon einiges an Zeit gekostet. Der 2. Schritt – so soll es aussehen (z.B. weniger Einzelaktien und höherer ETF-Anteil) braucht wirklich aktive Planung da sich das mit Sparplänen sich so nicht lösen lässt. Danke für die Denkanstöße 👍

    Die erste Ernüchterung kam auch schon – erst zum Jahreswechsel 21/22 ist der Notgroschen wie er sein sollte 🙁

    1. Hallo Andre,
      mein „offizieller“ Notgroschen wird wohl auch erst zum Jahreswechsel 21/22 die von mir geplant Höhe erreichen – aber das habe ich bewusst so entschieden, da ich im tatsächlichen Notfall über meine monatliche Sparrate ziemlich viele Kosten doch abfedern könnte. Da du ja anscheinend auch schon ein vorhandenes Depot hast, ist das mit dem Notgroschen vielleicht ja gar nicht so dramatisch wie du es jetzt empfindest. Geduld ist in Finanzdingen aber immer erforderlich. Sieh es positiv: die Zeit arbeitet als Investor eigentlich immer für statt gegen dich 🙂

      Ich habe bei meinem Depotumbau auch lange hin und her überlegt, ob ich nicht lieber „reinen Tisch“ mache. Aber eigentlich ist das Quatsch, wenn man sowieso noch eine lange Ansparphase vor sich hat, mit der man die idealen Anteile im Laufe der Zeit automatisch erreicht. Ich verstehe die Verlockung auf jeden Fall!
      Viele Grüße
      Jenni

  3. Mein Ziel ist erstmalig in Aktien zu investieren, allerdings bin ich mir noch nicht über den Broker sicher. Ich hab gesehen, dass du viel über onvista laufen lässt – da habe ich auch einen ETF – allerdings finde ich die Seite nicht sehr übersichtlich gestaltet und wollte gerne Aktien über einen anderen Broker kaufen. Gerne wollte ich aber mal deine Sichtweise hören, wenn du sie verraten magst, warum du bei onvista bist (& bleibst)?

    Außer onvista und ingDiBa bin ich auf deiner Seite auch noch über keine anderen Broker/“Anbieter“ gestolpert, aber wollte trotzdem gerne Fragen, ob du ggf. auch andere Broker für Anfänger empfehlen kannst?

    Danke und viel Erfolg mit der FIRE-Strategie, ich lese mir deinen Blog immer sehr gerne durch,
    Vanessa

    1. Hallo Vanessa,

      Onvista finde ich auch sehr unübersichtlich! Das würde ich gerade Anfängern nicht empfehlen. Ich habe dort nur ein Depot angelegt, weil für mein Investitionsverhalten (höhere Einmalanlagen) die Onvista Freebuys extrem gut passen. Ich glaube aber, das Freebuy Modell wird für Neukunden gar nicht mehr angeboten.
      Ich kann dir da also leider keine guten Empfehlungen geben, weil ich keine anderen Broker mehr nutze. Am Ende ist der ideale Broker ja auch immer individuell: will man eher viele kostenlose ETF Sparpläne? Möglichst oft Aktien hin und her traden mit Flatrate bzw. geringen Gebühren pro Kauf? Soll es prozentual wenig sein oder auch absolut, weil man eher kleine Beträge anlegt? Möchtest du eine breite Auswahl an Produkten (z.B. Zertifikate, Optionen) haben oder möglichst viele verschiedene Handelsplätze?

      Am wichtigsten ist aus meiner Sicht: nicht in Analyse-Paralyse verfallen. Ob dein Aktienkauf jetzt 5,50€ teurer war als beim „besten“ Broker macht in 30 Jahren bei deiner Rente auch nichts mehr aus. Das halbe Jahr recherchieren und grübeln aber schon – vor allen Dingen kostet es Lebenszeit und nimmt den Spaß am Investieren.

      Viele Grüße
      Jenni

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